Im Sommer ist bereits eine grosse, rollbare Bühne entstanden, Aufnahme- und Tongeräte, ein Arbeitstisch und noch leere Publikumsstühle wurden mit Bedacht eingerichtet und inszeniert. Danach werden Christina Hemauer und Roman Keller die eine Hälfte der Bühne für das Einüben der «Postpetrolistischen Internationalen», und die andere als Plattform für Studiogespräche nutzen.
Hemauer und Keller, Preisträger des Swiss Art Awards 2008, beschäftigen sich in ihrer künstlerischen Arbeit schon seit längerem mit Energiefragen – sei es, indem sie einer verschollenen Solaranlage nachspüren, die Jimmy Carter 1979 auf dem Weissen Haus installieren liess oder indem sie eine biogeologische Untersuchung eines Kunstraums initiieren.
Im April 2006 haben die beiden die Kunstepoche nach dem Erdöl eingeläutet, den Postpetrolismus. Für das Chor-Projekt in Frauenfeld haben die Künstler mit dem Musiker Mathias Vetter die «Postpetrolistische Internationale» komponiert, die den Aufbruch in ein neues Energiezeitalter anstimmt. Unter der Leitung von Anna Maria Caleb Kunz wird mit unterschiedlichsten Chören geprobt und gesungen. Die öffentlichen Proben zum Mitsingen oder Zuhören dauern jeweils etwa eine Stunde, werden aufgezeichnet, und am Ende des Sommers findet die Uraufführung der Postpetrolistischen Internationalen in Form einer Prozession zwischen Kunstmuseum Thurgau und Eisenwerk statt.
Während ihrem Aufenthalt gehen die Künstler zudem der Frage nach, inwiefern sich die Kultur- und Kunstgeschichte parallel zur Energiegeschichte entwickelt. Bereits im Manifest des Postpetrolismus knüpften sie einen Bezug zwischen fossiler Energie und Moderne. Ab August 2008 diskutieren Hemauer und Keller öffentlich im neuen shed mit Kultur-, Kunst- und UmwelthistorikerInnen über die Beziehung zwischen Energie und Kunst.
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Öffentliche Chorproben in der Shedhalle
Zum Mitsingen oder Zuhören; Leitung: Anna Maria Caleb Kunz, Dauer: 1 Stunde
Fr 5.9.08 20.00, Sa 13.9.08 16.00  (anschliessend shedBAR), Sa 20.9.08 16.00, Fr 26.9.08 20.00

So 28.9.08 14.00: Parade von der Kartause Ittingen ins Eisenwerk; Treffpunkt: Parkplatz Kartause

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